Turnier um die Frankfurter Schachmeisterschaft (24.3.1936) Diese ungewöhnlich harte Kampfpartie wurde in der 15.Runde am 24.März gespielt. Trotz materiellen Nachteiles kam Schwarz dann sehr gut ins Spiel und ein weniger begabter Spieler als Jäger wäre sicher nicht ungeschoren davon gekommen.

1. e4 e5 2. Nf3 Nc6 3. Bb5 a6 4. Ba4 Nf6 5. O-O b5? 6. Bb3 Be7 7. d4 exd4 Ein Erföffnungsfehler, auf den prompt die Antwort folgt 8. e5! Ne4 9. Bd5 Nc5 10. Nxd4 Bb7 11. Nf5 g6 Nun setzt Weiß mit scharfen Angriffen ein. Die Rochade wäre hier nicht zu empfehlen, da der Königsflügel stark angegriffen würde 12. Nh6 Interessant wäre nun auch die Fortsetzung: 12. Ng7+ Kf8 13. Bh6 Kg8 14. Bxf7+ Kxf7 15. Qf3+ Kg8 16. Qd5+ Ne6 und der weiße Angriff würde verpuffen 12... Ne6 13. f4 f5 gibt neue Angriffsmöglichkeiten 14. exf6 Bc5+ 15. Kh1 Qxf6 16. f5 Rf8! 17. Ng4 Qd4 Versuchte Schwarz durch 17... Qf7 die Figur zu halten, so folgt 18. Bh6 gxf5 19. Bxf8 Bxf8 20. Bxc6 Bxc6 21. Ne5 und Schwarz stünde schlecht 18. fxe6 O-O-O Falsch wäre hier, wenn Schwarz auf Rückeroberung der Figur spielen würde, der Textzug ist der Beste 19. Ne3 Rxf1+ 20. Qxf1 Rf8 21. exd7+ Kxd7 22. Qe2 Re8 23. Nc3 Qf4 24. Bxc6+ Bxc6 25. Qd1+ Bd6 26. Ng4 Qf5 27. Bh6 b4 28. Nb1 Qe4?? Ein Versehen in Zeitnot 29. Nf6+ Kc8 30. Nxe4 Die Partie wurde hier noch bis zum 38.Zug gespielt, war aber hier bereits entschieden. Der Schachfreund, der sich in diese Partie vertieft, wird seine helle Freude daran haben. 1-0 [Walter Jäger]